Artemistempel
Der Artemistempel galt als der größte Tempelbau der Antike, was ihn dazu prädestinierte, zu einem der Sieben Weltwunder der Antike gezählt zu werden. Österreichische Ausgrabungen, die ab dem Jahr 1895 stattfanden, konnten inzwischen belegen, dass es mehrere Versionen des Artemistempels gegeben haben muss. So habe es anscheinend erst einfache Tempel gegeben, die zum Teil aus Holz errichtet wurden. Der Bau dieser Tempel erfolgte im 8. Jahrhundert vor Christus. Ein Jahrhundert später, im 7. Jahrhundert vor Christus, wurde ein weiterer Tempel in einer etwas massiveren Bauweise erbaut. Dieser wurde jedoch noch vor seiner Fertigstellung wieder zerstört, und zwar durch eine Überschwemmung.
Der Baubeginn einer weiteren Version des Artemistempels war ca. im Jahr 580 vor Christus. Die Leitung für diesen Bau oblag den Architekten Knossos und Chersiphron. Beinahe unglaublich ist jedoch die Tatsache, dass der Bau dieser Tempelanlage ca. 120 Jahre lang dauerte. Vielleicht war dies der Tatsache geschuldet, dass man den neuen Tempel auf einem sumpfigen Untergrund erbauen ließ, was sich als äußerst schwieriges Unterfangen herausstellte. Um den Untergrund zu sichern, wurden Holzkohle und Lederabdeckungen verwendet. Dies konnte durch archäologische Funde belegt werden. Der neue Tempel wurde mit 106 ca. 19 Meter hohen Säulen aus Marmor ausgestattet, die auf einer Grundfläche von 57,3 x 111,7 Metern errichtet wurden. Zudem verfügte der Tempel über eine Statur der Artemis, die mit Gold und Silber verziert wurde. Am 21. Juli des Jahres 356 vor Christus wurde der Tempel jedoch durch einen Brandanschlag völlig zerstört. Attentäter war Herostratos.
Kurz danach beschloss man, einen weiteren neuen Tempel aufzubauen, der dem abgebrannten Modell gleich sein sollte. Im Laufe des Baus stellten sich jedoch einige Änderungen ein. So erhielt dieser Tempel beispielsweise 117 Säulen, die eine Höhe von lediglich 18 Metern hatten. Ähnlich lang war immerhin die Bauzeit des neuen Tempels, die ebenfalls um die 100 Jahre betrug.
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